Welchem Herrscher diene ich?
Das Frankfurter GetStrong Team auf den Spuren der Kaiserwahl und der Märtyrer
Am Wochenende vom 16. bis 17. November besuchte das Frankfurter GetStrong Team den Frankfurter Dom und beschäftige sich mit modernen Märtyrern.
Schauplatz der Kaiserwahl
Rektor Dr. Stefan Scholz empfing die Gruppe zu einer Sonderführung durch den Frankfurt Dom, in dessen Wahlkapelle gemäß den Bestimmungen der Goldenen Bulle von 1356 die Kurfürsten die deutschen Kaiser wählten. Der Priester und Kunstexperte erklärte den Teilnehmern die Bedeutung und Glaubensaussagen des Kirchengebäudes sowie das Leben und Martyrium des hl. Apostels Bartholomäus, dessen Reliquien als besondere Kostbarkeit in Frankfurt aufbewahrt werden. Besonders bewunderten die Jungen die Tür zur damaligen Schatzkammer, in der die Reichsinsignien aufbewahrt wurden: vier Schlüssel und ein komplexer Mechanismus sind erforderlich, um ins Innere zu gelangen. Bei der anschließenden Messe im Hochchor des Gotteshauses bezog Jugendseelsorger P. Martin Baranowski die traditionsreiche Wahl auf die konkreten Entscheidungen im Lebensalltag: „Auch heute gibt es viele Herrscher, denen wir dienen. Welchen König wählst du für dein Leben?“
Alte und neue Zeugen des Glaubens
Ein modernes Beispiel eines Jugendlichen, der Christus zu seinem König und Herrn erwählt und für ihn im Alter von 14 Jahren sein Leben gab, ist der 2016 von Papst Franziskus heiliggesprochene José Sánchez del Rio. Er wurde 1913 in Sahuayo (Michoacán, Mexiko) geboren. In den Jahren darauf erließ der damalige Präsident Mexikos, Plutarco Elias Calles, zahlreiche Gesetze, die die Glaubensfreiheit der Christen im Land stark einschränkten. Mexiko war schon zu jener Zeit ein besonders vom katholischen Glauben geprägtes Land, noch heute gehören ca. 93 Prozent der Bevölkerung der katholischen Kirche an. Während der Präsidentschaft Calles wurde kirchliches Eigentum beschlagnahmt, von der katholischen Kirche geleitete Schulen geschlossen und Priester aus ihren Pfarreien vertrieben und ermordet. Dagegen lehnte sich schon bald das mexikanische Volk auf. So begann 1926 ein Bürgerkrieg, die „Guerra Cristera“. Auch José Sánchez, ein katholischer Junge, wurde 1928 von Regierungssoldaten seines Glaubens wegen gefangen genommen, gefoltert und zum Tode verurteilt. Die Soldaten boten ihm an, dass er frei käme, wenn er seinen Glauben verleugnen und „Gott ist Tod“ ausrufen würde. Stattdessen rief José: „Viva Cristo Rey!“. Darauf wurde er von einem Erschießungskommando auf dem Friedhof seiner Heimatstadt hingerichtet.
Die Freundschaft mit Jesus im Alltag leben
Trotz der Unterschiede von Zeit, Ort und Umständen, bleibt die Herausforderung: Wie können junge Menschen in ihrem Alltag heute eine tiefe Freundschaft mit Jesus Christus hineinwachsen und ihn bezeugen? Diese Frage bewegte die jungen Leute während des Wochenendes besonders. Vor allem in den Gottesdiensten und gemeinsamen Gebetszeiten suchten sie nach Antworten. Teamleiter Joachim Fuhr resümiert seine persönliche Erfahrung: „Die Camps und Wochenende haben mir geholfen, Christus und den Glauben selbst besser kennen zu lernen und mich auch für ihn zu engagieren.“