Sonntag, 19. Oktober 2025

Stark im Leiden

Bei ihrem Oktoberwochenende beschäftigten sich 15 Jungs des fränkischen GetStrong Teams mit dem christlichen Umgang mit Schwierigkeiten. Neben dem gewohnten Gottesdienst mit P. Martin Baranowski LC zum Beginn des Treffens, den die Gruppe gemeinsam mit Looking Good Team in der Forchheimer Don Bosco Kirche feierte, und einer Freizeitaktivität in einer Trampolinhalle ging es diesmal zum das ernste Thema „Umgang mit dem Leiden“. Schon bei der Eröffnung stellten die Teilnehmer fest: Das Leiden kommt in jedem Leben vor: Von einem Schulfach, das ich nicht mag, bis zu einer lästigen Krankheit oder einer schwierigen Situation in Familie oder Freundeskreis. Jeder hat – wenn auch auf unterschiedliche Weise – eine konkrete Erfahrung davon.

 

Das Leiden aus medizinischer Sicht

Am Samstagvormittag stellte der Forchheimer Hausarzt Dr. Jörg Vollmuth der Gruppe das Leid aus medizinischer Sicht vor.  Der Medizinier empfängt in seiner Praxis täglich oft über 80 Patienten mit unterschiedlichen Krankheiten: „Leid entsteht durch Hadern mit Belastungen (Verlust, Krankheit, Schmerz, Tod, Ausgrenzung) verbunden mit negativen GefühlenLeid kann gelindert werden, indem die Belastung reduziert wird (Therapie, Hilfe, Zusammenhalt) und der Leidende hinsichtlich Akzeptanz, Defokussierung, Tugendhaftigkeit und dem Wahrnehmen der Chance für eine positive Entwicklung bestärkt wird.“ Hier kann auch der christliche Glaube eine wichtige Hilfe sein: „Falsche Heilsversprechen und Beschönigen im Leid sind fehl am Platz, ohne dass man Menschen die Hoffnung auf Wunder und medizinisch nicht erklärbare Heilungen nehmen soll In ausweglosen Situationen können wir Christen unser Leid Gott übergeben, um Glaube, Hoffnung und Liebe bitten und im Sinne einer Nachfolge Christi ins Mysterium des Opfers eintreten.“

 

Der Graf von Monte Christo

Beim Kinoforum über das 2024 neu verfilmte Werk von Alexandre Dumas „Der Graf von Monte Christo“ ging es um den Umgang mit ungerechtem Leiden, der zerstörerischen Wirkung von Rache und der Notwendigkeit von Vergebung. Trotz aller Ungerechtigkeit erfährt der Protagonist während der langjährigen Gefängnishaft auch viel Segen: Eine umfassende Bildung und den Zugang zu einem Schatz, der ihn zum reichsten Mann der Welt macht. Doch hätte er auf die Warnung des Priesters hören sollen, dies nicht für die Rache, sondern zum Guten zu nutzen.

 

Glück sogar im Leiden

Den Abschluss bildete das Zeugnis eines Familienvaters, der in seiner Lebensgeschichte mehrfach mit tragischem Tod und Krankheit in der Familie konfrontiert wurde. Trotz all diesen Leiden bekannte er: „Ich fühle mich als der glücklichste Mann der Welt. – Nicht ein Glück, das ein Computerspiel geben kann, sondern das Glück der Liebe.“ Der Glaube habe ihm geholfen, auf Gott zu vertrauen und die Leiden als Kreuz anzunehmen. So bezeugte der aus Ungarn stammende Informatiker: „Wir können das Kreuz nicht allein tragen, sondern nur mit Gott. Gott lässt mich nicht allein. Je größer das Kreuz ist, desto größer ist seine Kraft. Ohne Gott habe ich keine Chance.